Videos zur 350 Classic von RE

Videos zur 350 Classic von RE

An dieser Stelle möchte ich zukünftig mal einige Videos vorstellen, die ich mir vor dem Kauf meiner Royal Enfield classic 350 angesehen habe. Ich komme ja aus einer Zeit, wo man sich erste Informationen nur beim Händler oder anderen Fahrern solcher Motorräder holen konnte. Dann vielleicht mal einen Prospekt zu sehen bekam; mehr aber nicht.

Irgendwann tauchten die ersten Motorradzeitschriften am Kiosk auf. Damit war es schon deutlich einfacher, sich über Motorradmarken, Zubehör, Tests und Zubehör zu informieren. Damals mit 16 Jahren war mein Traum-Motorrad eine MotoGuzzi California und die Kawasaki 900Z1 Super Four. Was für eine Rennmöhre, die Kawa!! Unser Schweisser in der Metallbude hatte sich Anfang der 1970er Jahre so ein Rennpferd gekauft. In jeder Mittagspause standen fast alle Lehrlinge auf dem Parkplatz vor der 900er Kawasaki.

Heute ist die Informationsbeschaffung übers Internet die erste Wahl geworden. Man kann sich weltweit über Motorradmodelle und Motorradhersteller informieren. So lassen sich Trends leichter erkennen und gezielt Entscheidungen treffen. Aktuell beschäftige ich mich mit zwei Themen, nämlich Motorräder aus China und Elektromotorräder.

Begonnen habe ich mit dem Thema Motorrad aus China schon vor über 20 Jahren. Damals habe ich einen Standort in China unterhalten, wo wir Produkte für die Getränkeindustrie und Hochleistungskühler für PCs produziert haben. Zu diesem Zeitpunkt kannten wir die Mentalität und Geschäftstüchtigkeit der Asiaten noch nicht. Und wir haben das komplett unterschätzt, weil wir mit europäischen Wertevorstellungen vor Ort in Shenzhen an den Start gegangen sind.

Als Biker hat mich ja immer schon interessiert, wo und wie was für wen in Asien produziert wird. Bereits zu dieser Zeit haben viele Autohersteller und europäische Motorradbauer im Auftrag Fahrzeugteile und Baugruppen in China produzieren lassen. Nur wurde das nicht so an die große Glocke gehängt. Hintergrund war immer: Der Preis! Und zwar nur dieser!!

Mit dem was ich mit chinesischen Produzenten erlebt habe, konnte ich mir an fünf Finger abzählen und dem gesunden Menschenverstand ausrechnen, wie sich das in absehbarer Zeit auswirken dürfte. Die Chinesen sind schlau, geschäftstüchtig, oft genügsam und werden dazu noch massiv durch den Staat subventioniert. Viele Autobauer haben schon bitter bereut, bestimmte Kompetenzen nach Asien ausgelagert zu haben.

Bezogen auf Motorräder aus China kann ich festhalten: China hat schnell gelernt, dann kopiert. Und ja, die nächsten Generationen von Zweirädern werden vielen etablierten Motorradproduzenten gewaltige Marktanteile abnehmen. Warum? Weil sie einfach besser geworden sind und vom Preis her mindestens 25 % unter denen der bekannten Marken liegen. Das was uns Deutschen derzeit in der Autoindustrie passiert,  wird sich 1:1 in der Motorradbranche fortsetzen. Nur noch schneller, weil der Markt weltweit stückzahlenmäßig nicht so groß ist.

Mein unternehmerische Ausflug in einen Vorort von Shenzhen ist nach 4 Jahren mit einer Riesenpleite zuende gegangen. Einige unserer Produkte stellten Fabrikbesitzer nun in Eigenregie her. War ja auch einfach, denn die Werkzeuge hatten sie ja und wir haben sie noch bezahlt. Lizenzkosten? Null.

Mein Partner hat einen anderen Weg eingeschlagen. Er hat die Tochter des Fabrikbesitzers geheiratet, die unsere PC-Lüfter hergestellt haben. Der Gewinn blieb somit teilweise in der Familie. Wären wir vielleicht 10 bis 15 Jahre früher nach China gegangen, hätte das vielleicht noch anders ausgehen können. Aber das ist inzwischen Vergangenheit. Übrigens ist es vielen mittelständischen Betrieben aus Germany genau so wie uns gegangen. 

Heute wissen wir: Alles hat im Leben seinen Preis! Manchmal rächt es sich eben; Kernkompetenzen nur wegen möglicher Gewinne leichtfertig aus der Hand zu geben. Passiert mir jedenfalls nie wieder!!!

 



Tom


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